Valencia bis Gibraltar

Holla - Hallo, da sind wir wieder. Sorry, wenn jemand die Fehlermeldung bekam weil diese Seite noch nicht online war. Aber wenn wir nur eine Nacht an einem Ort sind fehlt die Zeit. Nun sind wir 2 Tage in Malaga und da gibt's neue Berichte.

Dank unserer Suche nach der Abfahrt vom Hafen Mallorca, fanden wir am nächsten Morgen alles ganz leicht. Um 10:45 wurde "eingeschifft" und dann gingen wir in unseren Aufthaltsbereich, wo ich die letzten Berichte schrieb. Das Schiff wurde mächtig vollund wieder begeisterten uns die Fahrkünste der Trucker, die ihre LKWs millimetergenau in die vorgegebenen Lücken zirkelten. Die Abfahrt bot nochmal einen tollen Blick auf den Hafen von Palma. Pünktlich vom halb 12 legte die Fähre ab und auch pünktlich um 19:30 Uhr kamen wir in Valancia an. Um 20:00 Uhr fuhren wir von der Fähre. Wir hatten "Else" schon informiert wohin es gehen sollte aber mit der Ausfahrt aus dem Hafen war sie völlig überfordert.
"Links abbiegen..den Kreisverkehr an der -- wenn möglich bitte wenden .. und dann den Kreisverkehr.. rechts abbiegen" "Anhalten und schlafen gehen :-) !!"
Wir kamen aber gut aus der Situation raus und "Else" fing sich wieder. Nach 20 Minuten bogen wir in die Straße zu unserem Hotel "Casual Valencia - Calle Barcelonina" ein. Da war's ! Sylvia entdeckte das kleine Schild wegen einer Baustelle als wir gerade vorbei waren. Also noch eine Runde drehen und dann ??... !  Keine Anhaltemöglichkeit. Sylvia steigt aus und geht sich erkundigen und ich drehe noch eine Runde. Jetzt wissen wir, es gibt keine Vorfahrt. Also in der Gasse halten und aiusladen, die genau so breit ist wie ein Auto. Hinter uns wird reichlich gehupt - was soll's !
Zwei Männer - nicht vom Hotel - helfen beim Reintragen der Koffer und Taschen und beschreiben mir den Weg zum Parkhaus. Ich hin, Auto abgestellt - alles ok. Zurück zum Hotel einchecken, kurze "15" und dann in die Stadt.

 

 

 
 
   

Es ist inzwischen schon kurz nach 21:00 Uhr und so gehen wir noch kurz um die Ecke zum Abendessen und einem Begrüßungsbier. Der Kellner gibt uns noch ein paar Tipps für den nächsten Tag und dann geht's auf Bude.

Am nächsten Tag laufen wir zur "Plaza de la Reina", nehmen einkurzes Frühstück und fahren dann mit dem Hop-on Hop-off Bus. Die Fahrt kann man sich sparen. Es geht nur wenig durch die Altstadt - einfach weil die Gassen zu eng sind - und mehr in die Neubauviertel. Als wir wieder  zurück sind laufen wir die schönsten Ecken der Altstadt ab.

 
   
Denkmal von "El Cid" 

In den Kopfhörern des Audiosystems wird über "El Cid" berichtet - der Film aus den 60-igern mit Charlton Heston wird aber nicht erwähnt.

   

Auf dem "Lope de Vega" in der Altstadt nehmen wir in der Terverne "Pintro i Trago" ein Bierchen und ein paar leckere Tapas und gehen dan zur alten Markthalle "Mercado Central" - sehr schön.

 Plaza Lope de Vega  Pintro i Trago  
Mercado Central
 

 Am Abend gehen wir zum Abendessen in die "Taberna el Clot" an der "Plaza Redonda" einem alten Markt in der Altstadt von Valencia. Die Taverne sieht von aussen besser aus als sie ist - können wir nicht empfehlen. Den Absacker gibt's dann noch auf der "Plaza Rodrigo Botet", wo wir schon am Vorabend waren.

Am nächsten Morgen laufen wir nochmal durch die Gassen der Altstadt zur Markthalle, denn dort gibt es DIE Empfehlung für's Frühstück: "heiße Schokolade mit Churros" - das muss ich haben.

   

Da wir in den letzten Tagen öfter mal Druckverlust auf einem Hinterrad hatten - wo ich als Ursache den Ventil einsatz vermute - versuche ich in einigen Eisenwarenläden, die auch Kleinteile für Autos führen, einen neuen Einsatz zu bekommen. Leider vergeblich.

Wir gehen zurück zum Hotel, packen, schaffen unser Zeug runter und ich gehe das Auto holen. Ich fahre in den Anfang einer Fußgängerzone rein, hier können wir in Ruhe einladen und dann unser nächstes Ziel eingeben. Nach Liste wäre das Alicante, wir beschliessen jedoch etwas über das Ziel hinaus zu fahren um am darauf folgenden Tag schon etwas näher am nächsten Ziel zu sein.
So suchen wir uns ein Hotel auf einer lang gestreckten Halbinsel, "La Manga del Mar Menor" neben dem Ort Cartagena.

Bei der Ausfahrt aus Valencia meldet sich wieder der Reifendruck, wir fahren eine Tankstelle an und füllen auf. In der Tankstelle fragen ich nach einem neuen Ventileinsatz - werde aber trotz hervorragendem Spanisch: "Inserto de Vallgula" , nicht verstanden. Dann sagt mir einer der nebenstehenden Kunden, dass nur wenige Meter entfernt ein Bridgestone Reifenladen/Werkstatt ist. Ich gehe hin und bekomme einen neuen Inserto de Vallgula geschenkt. Beim gehen fällt mir ein, wie wechsle ich den denn nun. Früher hatten die Ventilkappen auf einer Seite ein Vorrichtung zum Rausschrauben des Ventileinsatzes - aber heute nicht mehr ! Also gehe ich nochmal in die Werkstatt, aber die haben so etwas auch nicht, sondern nur einen regulären Spezialschraubenzieher, den sie mir aber natürlich nicht überlassen können. Also machen wir aus, dass ich mit dem Auto komme und sie den Einsatz tauschen. Zurück zur Tankstelle und rum gefahren und nach wenigen Minuten ist der neue Einsatz drin. Na mal sehen ob's geholfen hat. Freundliches Verabschieden - kleines Trinkgeld und auf geht's nach Manga del Mar.

Gut drei Stunden später fahren wir auf die Halbinsel Manga del Mar. Eine sehr lang gezogen Halbinsel voll gepflastert mit Bettenburgen. Zur Zeit aber noch außerhalb der Saison und äußerst tot. Obwohl es warm ist die Sonne scheint - nichts los - kein Mensch.

Eine Bettenburg ist unsere: Hotel Mangalan. Hört sich ein wenig indisch an - ist es aber nicht.

Wir kommen gegen 15:00 Uhr an, checken ein und freuen uns über den tollen Blick und gehen zum Strand. Und INS Wasser, das erste mal auf der Reise ins Meer. Tolle Wellen und auch gar nicht so kalt- der Strand ist völlig leer. Ein Strand restaurant ist verrammelt. Hier ist das Jahr noch nicht los gegangen.

 


Blick aus dem Hotelfenster

Völlig leer am Strand
 
 

Wir gehen  zum Abendessen im Hotel zum Buffet - wohin auch sonst - alles andere ist zu. Danach gibt's auf der Hotelterrasse noch ein / zwei Weinchen, dazu spielt ein spanischer Alleinunterhalter flotte spanische Weisen - das Twistbein zuckt - aber Keine will mit mir tanzen !  Dann geht's auf Bude. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück weiter gen Almeria.

     
Noch ein Blick aus dem Fenster mit Sonnenaufgang

Noch ein Blick zurück auf Manga del Mar

 Auf dem Weg nach Almeria fahren wir immer an der Küste lang und halten mehrfach an um die Landschaft an zu schauen - Fotos zu machen. Ein Päuschen machen wir in Villaricos am Meer und es gibt ein frühes Geburtstagsbier.
Dann geht es weiter und etwa um 16:00 Uhr sind wir in Almeria. Das Hotel NH ist gut, wir halten uns nicht lange auf und wandern gleich in die Altstadt. Es ist zu früh. Der richtige Spanier hält Siesta - wir sind fast die Einzigen, die durch die Stadt laufen.

Sylvia bewundert die toll gestalteten Straßenbäume auf der "Paseo de Almeria". Dann gehen wir an der Kathedrale vorbei und schlendern durch die äußerst ruhige Altstadt zur Festung auf den Berg. Alcazaba Almeria. Anschließend geht's zur Erholung in eine OFFENE Taverne - erstmal ein Weinchen ! Dann weiter durch die Straßen und zu guter letzt schon auf dem Wege zurück ins Hotel finden wir dann doch noch eine offene kleine Cerveceria (Bierhaus) wo wir einkehren.


Blick von der Burg über Almeria

Es ist kurz vor halb acht und der Kellner macht uns klar, dass vor halb neun die Küche nicht aufmacht. Also erst mal Bier. Dann stoßen wir mit einem speziellen spanischen Vermouth - schmeckt wie eine Mischung aus Vermouth und Brandy - auf den Geburtstag an. Der Kellner bringt Oliven, Chips und Nüßchen - also fast ein vollwertiges Menü.

Unsere Stimmung ist super, es gibt noch einen schönen spanischen Brandy und immer Bier und als dann der Kellner mit der Nachricht kommt, dass nun die Küche geöffnet hätte haben wir keinen Appetit mehr. Es gibt noch ein paar Oliven und irgendwann machen wir uns auf den Heimweg. Um unser Hotel herum gibt's leider keine Pinte für nen Absacker, also gehen wir nochmal an die Hotelbar. Dort lernen wir ein Paar aus Holland kennen, dass von Almeria aus auf eine Segeltour gehen will. Wir quatschen ein bisschen und irgenwann gehen wir ins Bett - Es war ein gelungener Geburtstag.

Am nächsten Morgen - Sonntag, 7. Mai - stehen wir nicht so spät auf, denn wir wollen heute ja den Abstecher nach Granada zur La Alhambra machen. 

Wir starten am nächsten Morgen um 10:00 Uhr. Es klappt alles ganz gut, aber wir müssen feststellen, dass die spanischen Verkehrsteilnehmer - und ganz vorne weg die Mopedfahrer - die Verkehrszeichen, Ampeln und Fahrbahnmarkierungen (Abbiegepfeile, Fußgängerüberwege) eher als freundliche aber doch unverbindliche Hinweise empfinden, die man besser ignoriert. Da Sonntag ist, geht es aber doch recht zügig aus der Stadt raus.

Unser erstes Ziel am heutigen Tag ist die La Alhambra. Ich hatte mir eine Strecke an der Küste entlang ausgesucht, "Else" empfiehlt jedoch eine Strecke durch's Inland. Diesmal folgen wir Ihr - und das war gut so. Wir kommen ins Gebirge, sehen Berge über 3,5 Tausendmeter mit Schnee auf den Gipfeln und unten ein tolles Panorama, dass an Westernfilme erinnert.  Sylvia weiß zu berichten, dass Bully Herwigs Film "Der Schuh des Manitou" hier in Andalusien gedreht wurde. Es gibt kleine verfallene Dörfer und man hat das Gefühl jeden Moment reitet Yul Brunner mit den "Glorreichen Sieben" um die Ecke. Wir fahren von einer Anhöhe runter ins Tal und da sehen wir dann wirklich ein komplettes Westerndorf und einige Indianerzelte - aufgebaut als Kulisse für den nächsten Film. Wir kommen an Landschaften mit Namens wie "Sierra Nevada" vorbei und man hört förmlich die Bisonherden neben der Autostraße lang trampeln. Die Berge nehmen ständig andere Farben an. Mal sind sie schwarz wie Steinkohle, dann wieder gelb von hunderten blühenden Sträuchern, die mit den Ginsterbüschen an der Autobahn um die Wette blühen, Dann färbt sich die Landschaft braun-rot, wie ton- und eisenhaltig und irgendwann wieder grün von kräftigem Gras. Man könnte alle 500 Merter anhalten, um ein Foto zu machen aber den Gesamteindruck kann man nicht einfangen, den muss man im Kopf behalten.

Dann wird das Tal breiter, die Berge werden kleiner und wir sind im Flachland. Ziel ist Granada, wo sich die La Alhambra befinden soll. Wir stellen bei "Else" das Sonderziel ein und sie führt uns zielsicher zu der riesigen Stadtburg. Wir fahren auf einen der großen Parkplätze - in spanischem Stil - ich ignoriere die bekannten roten Schilder mit weißem Strich - und dann gehen wir zum Eingang. ENTTÄUSCHUNG !  Ausverkauft ! Es werden offenbar pro Tag nur eine bestimmte Menge Touris eingelassen. Ich hatte schon in Berlin im Internet Karten vorbuchen wollen und gesehen, dass diese für diesen Tag ausverkauft seien aber das glaubt man ja nicht und wir hatten auch gehört, dass Vor-Ort immer noch was geht. Denkste. 

Ok. Laufen wir halt eine Weile an der Aussenmauer entlang, was einem auch einen gewissen Eindruck vermittelt. Dann stzen wir uns noch in den Biergarten Namens Alhambra - na wenigstens das :-)  - und dann geht's weiter Richtung Malaga.


Tolle Orangenbäume am Parkplatz der La Alhambra

Gegen 14:00 Uhr treffen wir in Malaga ein. "Else" führt uns zielsicher zum Hotel. Unterwegs fahren wir noch an eine Autowäsche heran, denn bei unserem letzten Stopp muss auf dem Ast über uns ein Vogel mit Durchfall gesessen haben und wir konnten nur die Fenster wieder frei machen, der Rest vom Auto sieht etwas besprenkelt aus. Als wir am Hotel ankommen entsteht die Frage, wo anhalten zum Ausladen. Das Hotel befindet sich in einer einspurigen Einbahnstrasse, deren rechte und linke Seite fast bis an die Hauswand grenzt. Schräg gegenüber ist ebenfalls ein Hotel, dies hat eine kleine Fläche für ankommende oder abfahrende Gäste. Also dort hinstellen und entladen und dabei schön vorsichtig, da an der Beifahrertür, wo wir auch etwas raus zu nehmen haben in 10 cm Abstand Autos vorbei müssen. Immer kurz Strasse sperren - entladen - frei geben - und wieder von vorne. Irgendwann ist auch das geschafft, wir checken ein und ich bekommen den Plan zur Zufahrt zum dazu gehörigen Parkhaus. Der Weg führt durch Fußgängerzone und einen belebten Platz, ich halte mehrfach um mich zu vergewissern ob ich wirklich auf dem richtigen Wege bin. Es stimmt - da aber auch Einheimische - und nicht so zögerlich wie ich - durch die Fußgängerzonen fahren, fahre ich einfach mit und erinnere mich an die Akzeptanz von Vorschriften im Straßenverkehr. Offensichtlich ist das System darauf aufgebaut, dass man die Regeln nicht so streng nimmt. Bei uns wäre das Parkhaus unerreichbar ;-)

Nachdem wir uns kurz auf dem Zimmer eingerichtet haben laufen wir in die Altstadt- Das Hotel liegt ideal - einmal um die Ecke und man ist im quirligen - wenn auch touristischem - Zentrum von Malaga. Wir schlendern etwas herum, nehmen das Willkommensbier und suchen uns dann ein schönes Restaurant zum Abendessen.

Es gibt "Gambas al Allijo" - mein Lieblingsessen in Spanien - die hier aber "Gambas pil pil" heißen - dazu 'nen großen Krug Sangria - da kommt spanisches Feeling auf :-) . Später am Abend lernen wir noch zwei Deutsche kennen, die direkt nach Malaga fahren - mehrfach - und hier 2 Wochen Urlaub machen. Aus dem einen Krug Sangria werden 4 und gegen 1:30 Uhr sind wir wieder im Hotel.

Am nächsten Morgen gehen wir auf die "Plaza de la Merced", der Platz, den ich am Vortag überfuhr in ein kleines Restaurant zum Frühstück.

Wir planen dort den weiteren Tag und die Sehenswürdigkeiten, die wir besichtigen möchten. Unser erster Weg führt zum "Teatro Romano" am Fuße der alten Festung  "La Alcazaba".


Sylvia läßt im Bad des Palastes auf der Alcazaba schon mal die Wanne ein :-)

Blick zum "Castillo de Gibralfaro" - bis dorthin wollten wir aber nicht mehr laufen.

Blick von der Festung auf die alte Stierkampfarena.

Kreuzfahrtschiff im Hafen von Malaga.

Dann steigen wir von der Burg wieder runter und trinken erstmal einen Kaffee - so zu sagen im Schatten der Burg. Nächstes Ziel ist das "Picasso Museum" - eigentlich sind wir ja keine so großen Museumsgänger aber hier muss das sein. Auf dem Wege dorthin kommen wir an der "Catedral de Malaga" vorbei.Dann in die Gasse "San Agustin" und ins Museum. Danach ist wieder eine Pause fällig, Diesmal gibt's aber schon das Mittagsbier und Live Music von 2 alten Malaganern (oder wie heißen Einwohner von Malaga ?).


Gasse "San Agustin" gegenüber vom Picasso Museum

Live Music zum Bier.

Nach dieser "Stärkung" bummeln wir noch etwas durch die Altstadt, schauen Geschäfte an - ich kaufe KEINE Schuhe - aber Sylvia ein Blüschen, dann kehren wir auf einen Rotwein ein. In der Stadt hört mal viele deutsche Stimmen. Leute mit einem Aufkleber an der Brust, ich gehe mal davon aus, die gehören auf das Kreuzfahrtschiff und sind auf Landgang. Dann gehen wir zur Siesta ins Hotel.

Am Abend gehen wir dann in die gleiche Ecke wie am Vorabend, dort war uns ein Restaurant mit 2 klitze kleinen Balkonen in der ersten Etage aufgefallen, wo wir einen Platz haben möchten. Wir haben Glück und können hoch. Alle vorbei gehenden Touristen - wie wir gestern - schauen zu uns hoch und wir werden -zig mal fotografiert. Wir winken immer freundlich. Das Essen ist gut und gegen 23:00 Uhr ziehen wir uns OHNE Absacker ins Hotel zurück. Am nächsten Morgen ist Start nach Gibraltar und wir hatten gesehen, dass das Einladen in "unserer" Gasse noch komplizierter wird als das Ausladen, da wir an einem Sonntag ankamen war es zwar eng - aber leer. Nun an einem Wochentag "parken" dort hunderte Mopeds. Ich hoffe nur, die lassen die Fläche vor dem Hotel gegenüber wieder frei !

Am nächsten Morgen, die Fläche ist frei. Also Auto gepackt und auf geht's zum eigentlichen Reiseziel: Gibraltar. Wenn auch natürlich die Reise selbst das eigentliche Ziel ist.
Ich  traue dem neuen Ventileinsatz nicht ganz und kontrolliere mal die Luft, ohne dass es zuvor eine Fehlermeldung gab und dann geht's raus aus Malaga. "Else" verhaspelt sich ein wenig, da wir wegen einer Sperrung eine andere Richtung fahren müssen und so schalte ich sie ab und fahre nur noch nach dem Plan im Display. Kurz darauf sind wir aus Malaga raus und nehmen Kurs auf Marbella. Den berühmten Urlaubsort der Reichen und Schönen wollen wir sehen. Eine pure Enttäuschung ! Nicht nur, dass keine Reichen und Schönen - natürlich außer uns selbst :-)  - da waren ist der ganze Ort im Charme der 60-iger stehen geblieben und seit dem sind auch kaum Wartung und Reparatur an den überwiegend dahin siechenden Häusern gemacht worden. Der Hafen nicht voller  riesiger Yachten - wie erwartet - der Strand nicht gelb-weiß sondern ocker-dunkel, schmal und eng. Also als Reiseziel - zumindest bei uns - gestrichen.

Wir trinken noch einen Kaffee bzw. ich nehme Schokolade mit Churros (s. Valencia) und dann holen wir das Auto aus der Tiefgarage und....


Reifendruckkontrolle

Marbella - Blick zum Hafen. Im Vordergrung riesige Sandburgen.

Der Strand von Marbella

 .... weiter geht's in Richtung Gibraltar. Es sind jetzt nur noch ca. 70 km und trotzdem wird nirgens Gibraltar ausgeschildert, das ist schon etwas verwunderlich, hängt aber wohl damit zusammen, dass die Spanier Gibraltar gern in ihr Staatsgebiet mit eingliedern würden, es jedoch seit 1704 zur englischen Krone gehört und 1713 im Frieden von Utrecht offiziell von Spanien abgetreten wurde.  Is aber trotzdem 'ne bisschen albern das nun durch fehlende Beschilderung zu strafen. Wir finden den Weg mit der Karte im Display von "Else" gut und dann über eine Anhöhe und vor uns in der Ferne:

Der Felsen von Gibraltar  !!!

Nun fahren wir hinab zur "La Linea de la Conception" - der Grenze zwischen Spanien und Groß Britannien. Wir erreichen die Grenzlinie - ein Grenzhaus mit Zollkontrolle und dann geht es über die Landebahn des Flughafens von Gibraltar und wir sind auf der Halnbinsel.


Trinity Lighthouse

Nun stellt sich die große Frage: "Wohin jetzt" ! Laut den bekannten Buchungsportalen im Internet ist Gibraltar ausgebucht aber wir setzen darauf, dass es kleine Hotels gibt, die in diesen Portalen nicht vertreten sind und die dann doch noch Zimmer haben. Wir fahren also einfach auf's Gratewohl los. Die Straße führt aus der Stadt wieder herraus und einmal um die gesamte Halbinsel herum, bis wir wieder am Flughafen sind. Auf dem Weg herum kommen wir am "Trinity Lighthouse", dem Leuchturm an der Südküste entlang - nur wenige Kilometer entfernt liegt Afrika - genau gesagt Marrokko. Wir wundern uns über eine goße Moschee, die fast neben dem Leuchtturm steht. Die Moschee Mosque of the two holy custodians" wurde 1997 am Europa Point - so heißt diese Spitze - erbaut. Dann geht es durch einen langen Tunnel - der noch in seinem Urzustand zu sein scheint. Es tropft von der Decke - blanker Fels - und da wir offen fahren klatscht der eine oder andere dicke Tropfen auf den Kopf. Nun ändern wir die Richtung und fahren in Richtung Ocean Village. Nun muss man sich das nicht so groß vorstellen, denn Gibraltar ist insgesamt nur 6,5 km² groß und davon noch zur Hälfte der Felsen. Aber in Ocean Village befindet sich - zumindest sichtbar - kein Hotel. Nun Richtung Marina Bay - auch nicht annähernd so groß wie Friedenau - aber auch kein Erfolg. Viele Häuser - aber alles Wohnhäuser - nicht ganz so ordentlich - halt "englisch".

Dann sehen wir an einer Bushaltestelle eine Karte von Gibraltar. Ich halte an. Die Vorrichtung, an der man sich für einen Euro eine eigene Karte ziehen kann, ist leer. Da kommt eine nette Dame des Weges und bietet ihre Hilfe an. Ich frage nach einem Hotel. Da kennt sie sich leider auch nicht mit aus, empfiehlt uns jedoch in ein Parkhaus zu fahren und dann zu Fuß in der Altstadt - die wir bisher noch nicht gesehen hatten - unser Glück zu versuchen. Wir fahren noch einige Bögen, denn die Straßenführung ist der Enge der Halbinsel angepaßt und dann in ein Parkhaus direkt an der "Main Street", der "Hauptstraße" von Gibraltar.

Wir laufen die Main Street rauf und runter - kein Hotel. Nach einigem erfolglosen Hin und Her sehen wir die Touristen Information - also hin und gefragt. Die Reaktion der an sich sehr freundlichen Mirtarbeiterin lässt mich vermuten, dass diese außergewöhnliche Frage nach einem Hotel wohl sehr selten gestellt wird. Sie weiß es nicht ! Nimmt dann aber zielsicher einen kleinen Stadtplan vor - sucht nach dem Zeichen für Hotel - welch Überraschung ein "H" - sucht dann alle H's auf der Karte und macht 'nen Kringel drum. Dann zeigt sie uns die Kringel und meint: "there are plenty of hotels in Gibraltar".  Ok. Die vielen Hotels sind im Innenstadtbereich 4 und j.w.d. nochmal 2 !  Von den vieren, stellt sich heraus, dass eines schon eine Weile nicht mehr existiert.

Wir wollen natürlich was in der Innenstadt - also loslaufen - nun nach Plan.  Der ist aber wohl eher zur Verwirrung des "Feindes" als zur Information des Besuchers gedacht. Einige Gassen fehlen - Andere sind an der falschen Stelle eingezeichnet - es wird eine Pfadfinderveranstaltung. Nach einer Weile Hin und Her Gerenne finden wir das erste der 3 Hotels "Cannon Hotel" in der "Cannon Lane". Die freundliche Wirtin hat ein Doppelzimmer für uns - allerdings ohne Bad ! Da danken wir und sagen, dass wir nochmal weiter schauen. Nunmehr mit den Mängeln der Karte vertraut finden wir die anderen beiden Hotels etwas schneller. Beide total ausgebucht - also zurück zu Frau Wirtin und im "Cannon" eingecheckt.

Nun müssen wir wieder zum Parkhaus um unsere Sachen aus dem Auto zu holen. Da gibt's vorher zur Stärkung ein großes kaltes Guiness im "Horseshoe" einem richtigen englischen Pub, der uns in den nächsten 2 Tagen noch öfter sehen soll.


Das Krematorium von Gibraltar - nicht unser Ziel !

Sylvia am "Cannon Hotel"

"Unser" Fenster

Cannon Hotel Patio (Innenhof)

Horseshoe

Am Abend gehen wir wieder in den "Horseshoe" zum Abendessen - wie es sich gehört: Fisch & Chips ! Die Altstadt - Main Street, die noch am Tage ein wirres Gefusel war ist plötzlich leer. Es wird uns klar, dass nun die Touristen, die auf der spanischen Seite wohnen abgefahren sind. Die Araber, die zum Einkaufen über die "Straße von Gibraltar" mit der Fähre kamen sind wieder auf der Heimfahrt und die Touristen, die von diversen Kreuzfahrtschiffen kamen sind wieder ausgelaufen. Nun sind wir mit den "Einheimischen" allein. Wir kommen auch im Pub ins Gespräch und werden für unsere Fahrt etwas bestaunt und belächelt. Alle müssen weg !  Wir nehmen noch 'nen Guiness !!!!


Main Street an Tage und nach 18:00 Uhr

Dito

Am nächsten Tag stehen wir kurz vor 10:00 Uhr auf - gerade so, dass wir das inklusive Frühstück noch schaffen - englisches Frühstück: Toast, Spiegelei, Speck, fette Wurst und weiße Bohnen. Wir erbitten nur Spiegelei und Toast. Reicht auch. Dann geht's los. Das Wetter ist gut und heute wollen wir den Felsen erklimmen - Na Gut - nicht zu Fuß - mit der Seilbahn. Auf dem Hinweg werden wir von einem Taxifahrer abgefangen, der uns Horrorszenarien ausspinnt:  "Wenn ihr jetzt zur Seilbahn kommt, müsst ihr eine Stunde warten und dann kommt Wind auf und ihr müsst 3 Stunden runterlaufen - Und mit mir, mit dem Taxi seht ihr alle Sehenswürdigkeiten schön bequem und es ist nur 1 € teurer als bei der Seilbahn, die pro Person 29 € kostet."

Wir glauben ihm nicht ! Und richtig so ! An der Seilbahn sind wir die Einzigen: Wartezeit bis zur Abfahrt - 3 Minuten - Kosten:  Für uns Beide: 26 € ! Dieser Gangster  !

Auf dem Weg zur Seilbahn kommen wir am Sitz des Gouverneurs von Gibraltar vorbei - mit Wache - aber nur einer und ohne Fellmütze !

In unserer Kondel fährt ein Kollege vom Reparatur-Team mit, der auf dreiviertel der Strecke aussteigt. Ich sag nur: "Good luck !" Er lacht und bedankt sich.

Oben auf dem Gipfel angekommen ist es etwas unspektakulärer als wir dachten. Die Aussicht ist dank des Wetters aber recht gut und wir begrüßen auch einige Affen. Vorgewarnt haben wir Sonnenbrille und Basecap sicher verstaut und Fotoapparat und Sylvias Handtasche werden gut - etwas verkrampft - festgehalten.  Keen Affe interessiert sich für uns !!


Sitz des Gouverneurs von Gibraltar - ehemals Kloster

Tor in der Stadtmauer

Gegenüber: Afrika - Marrokko

Wenn ein Flugzeug kommt, was nicht oft geschah in der Zeit da wir die Flugbahn sahen, werden die Autos für ein paar Minuten angehalten - Flugzeuge haben Vorfahrt !

Wir wandern auf dem Felsen noch etwas herum und nach etwa einer Stunde FAHREN ! wir mit der Seilbahn wieder runter und schauen auf Villen, die an den Fels förmlich angeklebt sind - trotzdem Pool und schöne Aussenbereiche haben. Aber es gibt auch ne ganze Menge angegammelte Objekte und daher wird wahnsinnig viel neu- und umgebaut. Das ist in den engen Gassen und den Höhenunterschieden schon eine logistische und technische Leistung.


Die Reparatur Crew ..

  .. in luftiger Höhe !

Noch ein Blick auf Afrika und dann fahren wir wieder runter

Wieder unten angelangt laufen wir gen Norden immer am Fels entlang. Wir schlängeln uns zusammen mit Autos durch die engen Gassen, um viele Baustellen herum und erreichen dann die "Sacred Heart Church". Von dort geht's recht stark aufwärts zum "Moorish Castle". Weiter bergauf - Sylvia meckert schon etwas aber frisch voran !  Jetzt sind wir schon über der halben Höhe der Seilbahn, also wirklich ganz schön geklettert. Aber es lohnt sich. Ein kurzer Blick in die - leider geschlossene - Ausstellung zur Belagerung. Und ein kurzer Gang in die Tunnel des 2. Weltkriegs, die hier als Schutz vor einem Angriff in den Fels geschlagen wurden.

Dann um eine scharfe Kurve - weiter bergauf - und dann ein Blick auf - so zu sagen den Eingang von Gibralter - die Landebahn. Wir sehen, dass sich an der Überfahrt ein längerer Stau gebildet hat und niemand fährt, folglich muss gleich ein Flugzeug kommen und dann landet es auch schon. Ist zwar ein ganz kleines aber bringt eine Vorstellung vom Ablauf.


Fahren

Halten

Flugzeug

Weiter fahren

Dann beginnt der Abstieg - so steil runter kann anstrengender sein als hoch. Am "Moorish Castle" machen wir nochmal Halt aber eine Turmbesteigung schenken wir uns dann doch und unsere Aussichtsplattform war sowieso höher als der Turm.

Wir begegnen noch dem "Hausaffen" - der Erste, der mal nach einem Besucher greift und dann verschwindet.

Auf dem Abstieg kommen wir durch nette Gassen - zum Teil mit Stufen - und als wir endlich unten sind gibt's 'nen Guiness im "Horseshoe" und danach auf Bude und 'ne "15". Insgesamt 4 Stunden Hoch und Runter durch die Stadt tiegern schlaucht dann doch - UND - Wir sind ja nich mehr die Jüngsten :-)


PRIVAT  ??  Affe ?

Am Abend gehen wir dann zum "Casemates Square", da ist ein weiterer bekannter Pub von Gibraltar: "Lord Nelson" - Wir sitzen in der Abendsonne und es gibt super "Gambas al pil pil". Der einzige Nachteil mir scheißt ein Spatz aus dem Baum über uns zweimal ! auf die Jeans. Dann setzen wir uns unter einen Schirm !

Als wir am nächsten Morgen wach werden regnet es wie verrückt. Wir gehen runter zum Frühstück - wie am Vortag - und dann wieder auf Bude. Ich schreibe und Sylvia liest.

So nach 12:00 Uhr wird es besser und wir gehen in die Main Street die Geschäfte anschauen und hier und da eine Kleinigkeit zu kaufen, vor allem den Zigarrettenvorrat wieder auffüllen. Das kommt gleich zum Auto und dann haben wir uns vorgenommen, für den nächsten Tag die Abfahrt zu planen. Wir haben keine Lust mit unseren ganzen Plünnen wieder durch die Main Street bis zum Parkhaus zu zuckeln.

Erster Punkt: Wo verlässt man das Parkhaus mit dem Auto ? Gefunden ! Da darf ich aber nicht in unsere Richtung abbiegen. Da fällt mir doch wieder ein, Schilder sind keine Gebote sondern freundliche Hinweise, die man durchaus ignorieren darf ! :-)  Also auch geklärt. Nun noch den nächsten Punkt zwischen unserer Cannon Lane und der Straße, die ich lang komme  "Line Wall Road". Wir finden eine kleine Gasse, die wie eine Verlängerung der Cannon Lane nach vorne an die Line Wall Road führt. Die "Governor's Lane" - so heißt diese kleine Gasse - mündet an einem sehr kleinen Platz. Also genug Platz um irgendwie zu halten und zu laden.

So wird's gemacht !

Am Abend sind wir nochmal am "Casemates Square" im Lord Nelson - da ist laut Werbeschild heute Session und das Essen war auch gut. Wir setzen uns aber gleich unter einen Schirm :-)  essen und trinken was und wechseln dann ins Innere des Pubs, wo auch die Musiker nicht lange auf sich warten lassen. Es ist so Na Ja - aber besser als nüscht. Noch ein paar Guiness und dann zurück auf Bude.



Der  Casemates Square in der Abendsonne.

Am nächsten Morgen saut es noch heftiger als am Vortag. Das Wasser kommt in regelrechten Sturzbächen die Gassen runter. Ruhe bewahren. Erstmal Frühstück heute zusätzlich mit je einer Scheibe Speck garniert. Dann auf Bude - fertig packen und - warten. Gegen 11:00 Uhr hellt es etwas auf. Wir bringen alle Sachen nach unten und als der Regen nachläßt und hier und da die Sonne vorlugt starten wir, wie am Vortag ausgemacht. Durch die Governor's Lane nach vorne. Auf dem kleinen Platz ist einBäcker mit kleinem Vordach, da stellen wir das Gepäck - zumindest teilweise - unter und ich gehe los, das Auto holen.  Parkautomat nimmt nur  Pfundnoten/-münzen. Ich hab noch 19,00 er will 69,00 - also noch zum Geldautomaten und 50 Pfund gezogen und bezahlt und dann zum Auto. Die Ausfahrt klappt gut und ich sammle Sylvia mit dem Gepäck ein, was die ganze Straße blockiert, da dort bestimmt zweimal soviele Autos stehen wie hinpassen. Was soll's man nimmt's nicht so genau. Verstaut und los.

Wie wir gekommen sind verlassen wir Gibraltar über die Landebahn und sind zurück in Spanien - Jetzt treten wir die Rückreise an !
Davon mehr auf der nächsten Seite.

HOME                                          ZURÜCK                        WEITER